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Im Stück flow tanzen und interagieren vier B-Boys mit zwei Musikern. Die Tänzer sind waschechte B-Boys aus der Breaking Szene, geboren auf den Strassen von Biel/Bienne. In ihrem ersten Bühnenstück widmen sich die Tänzer der Kompanie flowdue der Thematik flow. Hierbei erzählen sie von der Sehnsucht nach einem Seinszustand, wo alles so ist, wie es sein soll, in Sicherheit gewähnt, mit der eigenen Tätigkeit verschmolzen, auf den Moment fokussiert, von Hingabe und von Freundschaft, von Vertrauen und von einem Ort, wo der Körper sich frei bewegen kann aber auch von Unterbrechung, Niederlage und dem Ringen mit sich und der Welt. Zu eigens für dieses Stück komponierter und live gespielter Musik lassen die vier B-Boys das Publikum an ihrer persönlichen Auseinandersetzung mit der Thematik teilhaben und entführen es in einen Kosmos einer auffallend ehrlichen Bewegungssprache.

Während die beiden Musiker vorgeblich bis zum Schluss der Performance „im Flow“ bleiben, kämpfen die Tänzer damit stets „im Flow“ zu sein. Es offenbaren sich ihnen Hürden, welche das Erreichen des Flowzustands erschweren und stören. Mal Überforderung, mal Langeweile. Es scheint als würde die Entstehung einer Flowkonstitution bereits ihre Vergänglichkeit in sich tragen, als würde die Unterbrechung den Fluss bedingen und umgekehrt. So wirft das Stück auch mehr Fragen nach dem Sinn und Zweck eines glückseligen Seinszustands auf und erforscht dessen Gefahren und Grenzen.

Choreografie, Dramaturgie, Produktion: Marc Ugolini, Meret Wasser
Tanz: David Bächi, Fabio Aebischer, Noah Spahr, Simeon Röthlisberger
Musik: Alex Ramseier, Christoph Morgenthaler, Merakey Collective
Fotografie: Nicolas Pasteur